DIE NIKOLAIKIRCHE

Unsere Tour starten wir mit einer kleinen Schätzfrage: Wie viele Kirchen mit dem Namen Nikolai gibt es wohl allein hier in Mecklenburg-Vorpommern?

Tatsächlich gibt es ganze 16 Nikolaikirchen in unserem Bundesland. Benannt wurden sie nach dem Heiligen Nikolaus von Myrna. Ja, genau – dem Nikolaus, der am 6. Dezember die Geschenke bringt, wenn man brav war.

Der heilige Nikolaus ist aber nicht nur Geschenkebringer, sondern auch Schutzpatron der Seefahrer, Fischer und Kaufleute. So verwundert es nicht, dass die Verehrung dieses Heiligen in den deutschen Hansestädten sehr ausgeprägt war. Das zeigt sich besonders an deren imposanten Backsteinkirchen.

Wer etwa in Wismar, Greifswald, Rostock oder Stralsund eines dieser im späten Mittelalter gebauten Gotteshäuser besucht, trifft auf gotische Gewölbe, mit Grabsteinen gepflasterte Böden und einem Stilmix aus unterschiedlichsten Epochen, der sich vor allem in den Kanzeln, Altären und Gedenktafeln zeigt. Sehr eindrucksvoll sind auch die spätgotischen Schnitzaltäre, die von dem Leben der Heiligen erzählen.

Von einer solchen prachtvollen Ausstattung ist aber leider nichts mehr in der Anklamer Nikolaikirche zu sehen. Denn im zweiten Weltkrieg wird das stolze Wahrzeichen der Hansestadt fast vollständig zerstört. Von der über drei Jahrhunderte hinweg gebauten dreischiffigen Hallenkirche bleibt nur noch eine Ruine zurück.

Umso schöner ist aber, dass sich seit 1994 Anklamer Bürgerinnen und Bürger für den Wiederaufbau der Kirche und deren zukünftigen Nutzung als Museum engagieren.