Caroline Lilienthal, Fotografie von 1864

Caroline Lilienthal

„MAN KANN ALLES, WENN MAN NUR WILL“

Caroline Lilienthal (1825 – 1872)

Im Jahr 1843 zog die geborene Stettinerin Caroline Pohle aus Anklam nach Berlin, um Künstlerin zu werden. Sie besuchte die Gesangsakademie und nahm Zeichenunterricht. 1845 setzte die talentierte Frau ihr Gesangsstudium in Dresden fort und träumte von einer Karriere als Sängerin. Doch als sie ein Bühnenangebot in Chemnitz erhielt, starb ihre Tante, die bis dahin ihre Ausbildung finanziert hatte. Nun verließ Caroline der Mut und sie kehrte 1846 nach Anklam zurück. Ein Jahr später heiratete sie in der Nikolaikirche den Tuchhändler Gustav Lilienthal. In einem ihrer letzten Tagebucheinträge schrieb sie: „Mein größtes Glück liegt in meinen 3 Kindern Otto, Gustav und Marie, die ich bemüht bin, zu guten Menschen zu erziehen.“ Sie hatte zu diesem Zeitpunkt fünf Kinder und ihren Ehemann verloren. Insbesondere Otto und Gustav profitierten von der Förderung und der Freiheit, die ihnen die Mutter bot.

Ansicht des Stettiner Tores in Pyritz, Korkbild von Caroline Lilienthal, 1859
Ansicht des Stettiner Tores in Pyritz, Korkbild von Caroline Lilienthal, 1859.
„So talentvoll wie für die Musik, so geschickt war meine Mutter für jegliche Art von Handarbeiten und namentlich im Zeichnen und Ausschneiden besaß sie eine einmalige Gestaltungskraft und Erfindungsgabe. Unsere Weihnachtsgeschenke waren meist Kunstwerke von der Hand meiner Mutter, deren Phantasie keine Grenzen kannte“, schreibt Otto Lilienthal über seine Mutter (in: Familienchronik, 1894 begonnen)
Caroline Lilienthal hält ihre erste Tochter Caroline Wilhelmine Mathilde im Arm
Caroline Lilienthal hat neben Otto und Gustav sechs weitere Kinder geboren, von denen fünf als Säuglinge oder Kleinkinder sterben. 1852 ist sie 27 Jahre alt und hält ihre erste Tochter Caroline Wilhelmine Mathilde im Arm. Sie wird nur vier Jahre alt werden.